Barrierefreiheit (Accessibility) und die Nutzbarkeit (Usability) einer Website liegen eng beieinander. Wenn einfache Regeln für ein nutzbares Webdesign eingehalten werden, sind die Inhalte in der Regel auch für Menschen mit Behinderungen zugänglich.
Weniger ist mehr.
Ein strukturiertes, übersichtliches Angebot wird zudem mehr Besucher haben, da die Inhalte weiterempfohlen werden. Eine gute Planung der Navigation und der Benutzerführung - vor der Erstellung eines Internet-Angebots - zahlt sich in jedem Fall aus.
Was spricht für die Umsetzung von barrierefreien Webdesigns?
- Hohe Zugänglichkeit für eine breite Nutzergruppe schafft Gleichberechtigung
Barrierfreie Webgestaltung bedeutet, Internet-Präsenzen zu schaffen, die keine Hindernisse (Barrieren) für ihre Benutzer enthalten. Solche Internet-Auftritte sind für alle zugänglich (engl. accessible); niemand wird ausgeschlossen. - Rechtliche Aspekte
Mit einer barrierefreien Internet-Präsenz erfüllt man die rechtlichen Aspekte des Behindertengleichstellungsgesetzes (BGG). - Zukunftsorientiert durch Standardkonformität
Ein wesentliches Argument für die Einhaltung der vom World Wide Web Consortium (W3C) festgelegten Versions-Standards für (X)HTML und CSS, ist die Entwicklung der kommenden Browsergenerationen. Denn zukünftige Browserversionen werden sich voraussichtlich immer stärker an die definierten Standards halten, womit Codefehler offensichtlicher werden. Künftige Browser werden somit weniger Fehlertoleranz aufweisen, als die heute gängigen Browser und die Abwärtskompatibilität ist damit ebenfalls nicht mehr zu gewährleisten.
Ein fortschrittlicher und professioneller Webentwickler erstellt bereits heute standardkonforme (X)HTML-Seiten und liefert seinem Kunden damit eine innovative Internet-Präsenz mit hohem Qualitätsstandard. - Kurze Ladezeiten
Gut strukturierter Text enthält keinen überflüssigen Quellcode und macht die einzelne Internetseite damit rank und schlank, wodurch sich die Ladezeiten erheblich verkürzen. Auch die Serverlast stark frequentierter Web-Präsenzen kann auf diese Weise spürbar verringert werden. - Geräteunabhängigkeit
Mobile Technologien (Handy, PDA) liegen voll im Trend. Diese mobilen Endgeräte verfügen momentan jedoch über eine sehr geringe Leistungsfähigkeit und kleine Displays. Hier sind ebenfalls kleine Datenmengen und kompatibler Quellcode gefragt. - Suchmaschinenfreundliche Gesinnung
Suchmaschinen können einzig Texte verarbeiten. Somit kommt ein strukturierter Text den Suchrobots sehr entgegen. - Geringer Pflegeaufwand und schnelles Redesign
Durch die strikte Trennung von Text (HTML) und Layout (CSS) reduziert sich der Pflegeaufwand deutlich. Durch die Auslagerung der Stildefinitionen in eine externe CSS-Datei ist ein Redesign einfach und schnell umsetzbar.
Richtlinie zur Barrierefreiheit
Seit dem 1. Mai 2002 ist in Deutschland das Behinderten-Gleichstellungs-Gesetz (BGG) in Kraft. Dieses Gesetz hat die Beseitigung von Benachteiligungen behinderter Menschen zum Ziel und soll ihnen eine gleichberechtigte Teilhabe am Leben in der Gesellschaft und eine selbstbestimmte Lebensführung ermöglichen.
Paragraph 11 des Gleichstellungsgesetzes befasst sich unter anderem mit der barrierefreien Gestaltung von Internetseiten. Das Gesetzt verpflichtet öffentliche Einrichtungen, ihre Internet-Auftritte barrierefrei zu gestalten. Unternehmen und private Internetbetreiber sind aufgefordert diesen Anforderungen ebenfalls nachzukommen.
Eine umfangreiche Anleitung für Prüfschritte beinhaltet der BITV-Selbsttest . Die Fragen und das Vorgehen bei den einzelenen Prüfschritten kann man vorab unter der Demo-Version - BITV/WCAG Selbstbewertung nachlesen.