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Was Pflanzen über den Boden verraten, auf dem sie wachsen

Gelbe Galmeiveilchen (Stiefmütterchen) - Quelle: Pixabay
Gelbes Galmeiveilchen (Stiefmütterchen) - Quelle: Pixabay

Nicht jede Pflanze gedeiht an jedem Ort. Pflanzen benötigen für ein gesundes Wachstum Licht oder Schatten und auch die Beschaffenheit des Bodens ist ein wichtiger Parameter. So bevorzugen einige Pflanzen stickstoffreich- oder -arme, kalkige, saure oder alkalische Böden.
Somit kann man durch das Vorkommen bestimmter Pflanzen auch auf die Beschaffenheit des Bodens schließen. Solche Pflanzen nennt man Zeiger- oder Indikatorpflanzen.

Hier zwei Beispiele: Brennnesseln und das Galmeiveilchen.

Brennnesseln wachsen auf stickstoffreichen Böden
Die Große Brennnessel ist auf der gesamten Nordhalbkugel verbreitet. Dort wo sie wächst findet sich ein stickstoffreicher Boden.
Die meisten Menschen werden sie unangenehm in Erinnerung haben, denn es juckt und brennt auf der Haut, wenn sie mit der Haut in Kontakt kommt. Die Brennnessel besitzt feine Brennhaare unter den Blättern und am Stängel. An der Spitze der Haare befindet sich ein Köpfchen, das bei leichter Berührung abknickt. Der kanülenartige Rest des Haares bohrt sich in die Haut und gibt dabei den brennenden Saft ab. Das Sekret enthält u.a. Ameisensäure, Acetylcholin und Histamin. Schon kleinste Mengen reichen aus, um den Juckreiz und Schwellungen (Quaddeln) auf der Haut hervorzurufen. Nach diesem biologischen Vorbild sind übrigens Injektionsnadeln, wie sie in der Medizin verwendet werden, entwickelt worden.
Brennnesseln dienen vielen Schmetterlingsraupen als Nahrungsquelle – ihnen können die Brennnesselhärchen nichts anhaben.
Tipp: Die vitaminreichen Brennnesselblätter und -blüten können als Brennnesselspinat gekocht oder als Salat verzehrt werden.

Galmei-Veilchen (Stiefmütterchen) wächst auf zinkhaltigen Böden
Das gelbe Galmeiveilchen (Stiefmütterchen) hat sich auf ein Leben auf schwermetallhaltigen Böden angepasste. Es kommt weltweit nur in der Nähe von Aachen vor. Man findet am Schlangenberg, einem fast 300 Meter hohen Hügel bei Stolberg. Während für die meisten Pflanzen Schwermetalle tödlich sind, gedeiht das Galmeiveilchen insbesondere auf zinkreichen Böden prächtig. Daher trägt es auch seinen Namen, denn Galmei ist der bergmännische Ausdruck für Zinkerze, die außerdem noch Blei und Manganverbindungen enthalten.

Auch der Name "Stiefmütterchen" hat eine ähnliche Herkunft: Da die Pflanze recht anspruchslos ist, kann man sie ruhig "stiefmütterlich" behandelt. D.h. man pflanzt sie und kann sie mehr oder weniger sich selbst überlassen, wenn man sie ab und zu gießt.

Das violette Galmeiveilchen findet man in Ostwestfalen in der Nähe von Blankenrode bei Paderborn. Hier wächst es in ehemaligen Bleikuhlen.

Quellen:

 

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